19.5.2025 Julien Babelay

Was eine ISO-Zertifizierung für ColoBâle Datacenter wirklich bedeutet

ISO 27001-Rezertifiziert! Kosten, Nutzen und Einblicke im Interview mit CEO Stefan Mayer

Endlich ist es soweit – das lang erwartete Zertifikat ist eingetroffen: Unser Rechenzentrum ColoBâle bei Basel (Schweiz),hat die ISO 27001-Rezertifizierung erneut erfolgreich bestanden!

Seit 2016 unterziehen wir uns dieser regelmäßigen Überprüfung, um unsere internen Sicherheitsrichtlinien kontinuierlich zu optimieren. Gleichzeitig zeigen wir damit unseren Kunden, dass wir höchste Standards für den Schutz ihrer IT-Infrastruktur einhalten.

 

Doch was bedeutet die Zertifizierung eigentlich? Warum ist sie für ein schweizer Datacenter wie ColoBâle so wichtig? Und wie läuft der Prozess ab?

Um diese Fragen zu beantworten, haben wir mit Stefan Mayer, CEO von ColoBâle und Hauptverantwortlicher für die Implementierung der Norm, gesprochen.


 

 

Warum ist eine ISO 27001-Zertifizierung für ein Rechenzentrum entscheidend?

„Die Anforderungen an IT-Sicherheit steigen stetig. Kunden erwarten heute, dass ihre Infrastruktur in einem zertifizierten Rechenzentrum betrieben wird. In vielen Branchen ist ISO 27001 bereits Standard oder sogar eine Voraussetzung für die Zusammenarbeit. Für uns bedeutet die Zertifizierung nicht nur eine höhere Vertrauenswürdigkeit, sondern auch eine Optimierung und Standardisierung unserer internen Prozesse.“Stefan Mayer, CEO von ColoBâle

 

 

Die ISO 27001-Zertifizierung ist eine international anerkannte Norm für Informationssicherheitsmanagement (ISMS). Sie definiert klare Regeln und Prozesse, mit denen Unternehmen ihre Daten und IT-Systeme systematisch schützen. Ziel ist es, Risiken zu minimieren und die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen sicherzustellen.

 

Gerade für ein Colocation-Datacenter wie ColoBâle ist diese Zertifizierung essenziell. Kunden vertrauen uns ihre geschäftskritische IT-Infrastruktur an – und erwarten, dass wir ihre Daten und Systeme optimal absichern.

 

„Unsere Kunden profitieren von klar definierten Sicherheitsmaßnahmen, einem strukturierten Risikomanagement und einer transparenten Dokumentation. Das erhöht die Zuverlässigkeit und minimiert potenzielle Risiken, die den Betrieb ihrer IT-Systeme gefährden könnten.“

 

Sicherheitsmaßnahmen bei ColoBâle

Um diesen hohen Sicherheitsstandard nachhaltig zu gewährleisten, setzt ColoBâle auf ein mehrstufiges Schutzkonzept: Redundante Stromversorgung, Klimatisierung und weitere Infrastrukturmaßnahmen gewährleisten höchste Betriebssicherheit und garantieren maximale Verfügbarkeit. Kundensysteme sind durch strenge Zugangskontrollen und vielseitiger Überwachung vor unbefugtem Zugriff geschützt. Damit wird Vertraulichkeit und Integrität gewährleistet.

 

Mehr Infos über unsere Infrastruktur hier.

 


 

Der Weg zur ISO 27001-Zertifizierung

 

Die erfolgreiche Zertifizierung erfordert einen umfangreichen Prozess, der mit der Standardisierung und Dokumentation der internen Abläufe beginnt.

„Der wichtigste Teil war die Standardisierung und Dokumentation unserer Prozesse. Wir mussten klare Abläufe definieren und festhalten, wie wir Risiken bewerten und minimieren. Ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) wurde eingeführt, um unsere Sicherheitsmaßnahmen laufend weiterzuentwickeln.“

Dazu gehört unter anderem eine detaillierte Risikoanalyse, bei der potenzielle Bedrohungen identifiziert und bewertet werden.

 

„Wir prüfen eine Vielzahl von Bedrohungen – von unerlaubtem Zugriff auf Managementsysteme bis hin zu physischen Risiken, wie etwa einem LKW, der versehentlich ins Gebäude fährt. Jede mögliche Gefahr wird bewertet und entsprechende Maßnahmen werden definiert, um Risiken zu minimieren.“

 

Regelmäßige Schulungen und Notfallübungen

Ein zentraler Bestandteil der Sicherheitsstrategie sind die Schwarztests, die dreimal jährlich durchgeführt werden.

„Dabei wird das gesamte Rechenzentrum testweise vom Stromnetz getrennt und auf Notstrombetrieb umgestellt. So prüfen wir, ob alle Systeme unterbrechungsfrei weiterlaufen und ob unsere Infrastruktur wie geplant funktioniert. Gleichzeitig testen wir auch alle Brand- und Warnmelder, um sicherzustellen, dass sie im Ernstfall zuverlässig auslösen. Diese Tests sind essenziell, um auf mögliche Notfälle optimal vorbereitet zu sein.“

Solche Tests sind aufwendig, aber essenziell, um eine lückenlose Betriebssicherheit zu garantieren. Zudem werden regelmässig Meetings und Vorort-Schulungen der Mitarbeiter durchgeführt um um Klarheit über die internen Prozesse zu gewährleisten, sicherheitsrelevante Abläufe zu festigen und alle Beteiligten stets auf dem neuesten Stand der aktuellen Anforderungen und Best Practices zu halten.



 

Der Zertifizierungsprozess: Aufwand und Herausforderungen

Die erste ISO 27001-Zertifizierung ist ein intensiver Prozess und benötigt viel Vorbereitung.

„Insgesamt hat die Vorbereitung auf die Erstzertifizierung ein Jahr gedauert. Es braucht eine gründliche Planung und Umsetzung, um alle Anforderungen zu erfüllen.“

 

Die Prüfung selbst erfolgt in mehreren Stufen

  1. Erstzertifizierung: Dauer zwei Tage, vollständige Prüfung aller relevanten Prozesse
  2. Jährliche Überprüfung: Dauer ein Tag, reduzierte Prüfung zur Aufrechterhaltung
  3. Rezertifizierung alle drei Jahre: Dauer zwei Tage, ähnlich umfangreich wie die Erstzertifizierung, aber nicht jedes Detail wird erneut überprüft

 


 

Und was passiert, wenn eine Prüfung nicht bestanden wird?

„Es gibt unterschiedliche Abstufungen: Eine Hauptabweichung bedeutet, dass das Zertifikat nicht erteilt oder entzogen wird – dann müssen die Mängel behoben und eine erneute Prüfung durchgeführt werden. Bei Nebenabweichungen gibt es eine Frist zur Behebung. Hinweise sind Verbesserungsempfehlungen, die nicht verpflichtend sind.“

 

Kann ein kleines Unternehmen die Zertifizierung alleine durchführen?

Die Umsetzung der ISO 27001-Zertifizierung erfordert eine erhebliche Investition an Zeit und Ressourcen. Gerade kleinere Unternehmen brauchen oft externe Unterstützung.

„Ja, externe Unterstützung ist fast immer notwendig – insbesondere bei der Erstzertifizierung. Der Arbeitsaufwand beträgt etwa einen halben Tag pro Woche, zusätzlich zur externen Beratung.“

 

Auch interne Audits sind erforderlich, um die Einhaltung der Standards laufend zu überprüfen.

„Unternehmen müssen regelmäßig eigene Prozesse auditieren – in der Regel ein- bis dreimal pro Jahr. Das ist Teil des Qualitätsmanagements und der Selbstkontrolle.“

 

Die Kosten für die Zertifizierung variieren je nach Unternehmensgröße.

„Für ein kleines Unternehmen betragen sie etwa 15.000 CHF auf drei Jahre, ohne die internen Arbeitsstunden einzurechnen.“

 

In der Schweiz gibt es mehrere zertifizierte Prüfstellen, die die ISO 27001-Zertifizierung durchführen können.

„Wir haben uns für die SQS (Swiss Association for Quality and Management Systems) entschieden.“

 

Fazit: Sicherheit als kontinuierlicher Prozess

Die ISO 27001-Zertifizierung erfordert eine umfassende Vorbereitung, bringt aber klare Vorteile – sowohl für das Rechenzentrum als auch für die Kunden. Durch standardisierte Prozesse, ein effektives Risikomanagement und regelmäßige Audits bleibt die Sicherheit der IT-Infrastruktur jederzeit auf höchstem Niveau.

Für unsere Kunden bedeutet dies: Sie können sich darauf verlassen, dass ihre Systeme und Daten in einer hochsicheren Umgebung betrieben werden, die internationalen Standards entspricht.

 

Bei ColoBâle Datacenter Schweiz bieten wir mehr als nur einen sicheren Standort für IT-Infrastrukturen – wir stehen für Verlässlichkeit, Transparenz und ein tiefgehendes Verständnis für die Bedürfnisse unserer Kunden. Unsere ISO 27001-Zertifizierung ist ein klares Zeichen für unser Engagement in Sachen IT-Sicherheit.

Wenn Sie auf der Suche nach einem hochverfügbaren, sicheren und zertifizierten Colocation-Rechenzentrum sind, dann ist ColoBâle Ihr idealer Partner. Sprechen Sie mit uns – wir beraten Sie gerne!